Wir feiern 40 Jahre Gilde Schotten!

Vor 40 Jahren, im Oktober 1982 fand die vereinsrechtliche Gründungsversammlung der Pfadfinder-Gilde Schotten statt. Vor ein paar Tagen trafen sich daher einige ebendieser Gründungsmitglieder zu einem Festbankett in der Gösser Bierklinik im ersten Bezirk. Nach einer einleitenden Rede und einer kurzen Andacht für all jene, die ihre Aufgabe bereits erfüllt haben und nicht mehr bei uns sind, haben wir bei gutem Essen einen unterhaltsamen Abend miteinander verbracht.

Dem Abend entsprechend hielt ich eine Rede, bei der ich insbesondere auf die Vergangenheit der Pfadfinder-Gilde Schotten und ihrer Untersektionen eingegangen bin. Es ist hier nämlich ein Muster zu erkennen, dass leider sehr viele Gilden plagt: nach ein paar Jahren des Bestehens vergrößert sich die Altersdistanz zwischen RaRo und Gilde so sehr, dass entweder kaum noch neue Mitglieder zu gewinnen sind und daher häufig neue Untersektionen jüngerer PfadfinderInnen, mit der Absicht es besser zu machen, entstehen oder sich die Gilden irgendwann mangels neuer Mitglieder letztlich auflösen. Davon sind wir zum Glück sehr weit entfernt! Hier jedenfalls meine Gedanken dazu:

Die Pfadfinder-Gilde Schotten wurde im Jahr 1982 von einer sehr gut befreundeten Rover-Rotte, die jedoch dem Roveralter bereits entwachsen waren, als eigenständer Verein gegründet. Ihr Ziel war es der Pfadfinderbewegung und der Pfadfindergruppe auch weiterhin verbunden zu bleiben. Es wurden auch ein paar ältere ehemalige Pfadfinder angesprochen, ebenso ehemalige Pfadfinderführer und so ist die Gilde recht schnell auf in etwa 25 Mitglieder angewachsen. Sie trafen sich regelmäßig und unterstützten die Pfadfindergruppe, so wie sie es auch als Rover-Rotte bereits getan haben. Auch auf die Durchführung von Sozialaktionen wurde geachtet und so der Pfadfindergedanke weit ins Erwachsenenalter hineingetragen. Irgendwann aber kamen nur noch selten neue Mitglieder hinzu und die Distanz zwischen RaRo und Gilde nahm langsam aber sicher zu.

Die Pfadfinder-Gilde Schotten bei ihrer Gründung im Jahr 1982
Die Junggilde bei ihrer Aufnahme in die Pfadfinder-Gilde Schotten 1996
Die Alt-Rotte Schotten bei ihrer Gründung im Jahr 2007

Besagte Altersdifferenz führte schließlich dazu, dass sich eine Gruppe bestehend aus 25 gut befreundeten Rovern und Rangern dazu entschloss im Oktober 1994 die Junggilde Schotten als eigenständigen Verein zu gründen. Ebenfalls mit dem Ziel der Pfadfinderidee verbunden zu bleiben. Und so übernahm die Junggilde gewisse unterstützende Tätigkeiten für die Pfadfindergruppe, veranstaltete selbständig Aktivitäten sowie Lager im In- und Ausland und unternahm auch in gewissen Abständen gemeinsam mit der Pfadfinder-Gilde Schotten so einiges. Und erneut wuchs mit der Zeit die Distanz zu unseren Pfadfindergruppen.

Im Oktober 2007 erfolgte schließlich die Gründung der Alt-Rotte Schotten durch 14 Schotten-Pfadfinder an einem gemeinsamen Wochenende in Thernberg. Es waren ebenfalls dem RaRo-Alter entwachsene PfadfinderInnen, teilweise noch aktiv in der Leitung der Sparten beschäftigt, die sich dachten: Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder. Ich war damals auch dabei!

Eine Statutenänderung der Pfadfinder-Gilde Schotten ermöglichte die Eingliederung von Junggilde und Alt-Rotte in Untersektionen, so daß die Notwendigkeit eigenständige Vereine zu führen entfiel.

Feierliche Aufnahme der Alt-Rotte in die Pfadfinder-Gilde Schotten

In den Jahren darauf folgten einige Aktivitäten, auch mit der Gilde gemeinsam. Hervorzuheben die Squash Turniere, wobei Heinz (Weber) die Alt-Rotte jedes einzelne mal an die Wand gespielt hat. Jedoch wich die anfängliche Begeisterung und Motivation recht bald erneut einer Zeit des Stillstands. Die Alt-Rotte vermochte es eher schlecht als recht neue Mitglieder anzuwerben, obwohl es nicht an Kontakt zu den PfadfinderInnengruppen mangelte. Und so wurde die Alt-Rotte – ebenso wie die Junggilde und Gilde – langsam aber unaufhaltsam immer älter und verlor zusehends an Strahlkraft. Die Aktivitäten stagnierten bzw. bewegten sich nur auf bekanntem Terrain. Selbstverständlich wurden die PfadfinderInnengruppen weiterhin tatkräftig von den Gilden (!) unterstützt und liebgewonnene Traditionen beibehalten. Neues wurde jedoch nur sehr selten ausprobiert.

2016 löste Wolfgang Heinz als Gildemeister ab, der diese Funktion unglaubliche 28 Jahre inne hatte. Wolfgang sah sich jedoch nur interimistisch in dieser Funktion, da er sich eine „Mission“ bestehend aus drei Zielen zurechtgelegt hatte.

    1. Eine Verjüngung der Gilde erreichen
    2. Eine Attraktivierung der Gilde für die Mädchengruppe erreichen, da diese bis dato darin unterrepräsentiert war. Damit einhergehend strebte er auch eine Anpassung der Statuten der Gilde an: so sollte sich beispielsweise die Zusammensetzung des Gilderats dahingehend ändern, dass fortan eine Doppelspitze bestehend aus Gildemeister und Gildemeisterin, repräsentativ für die Pfadfindergruppe 16B und Pfadfinderinnen der Gruppe 16M, gewählt werden soll. Dies führte im Rahmen einer umfassenden Änderung der bestehenden Vereinsstatuten auch zur Umbenennung der Pfadfinder-Gilde Schotten auf Pfadfinder- und Pfadfinderinnen-Gilde Schotten. (Übrigens die erste Gilde Österreichs, die dies so konsequent umgesetzt hat!)
    3. Eine einheitliche Gilde ohne Untersektionen

Er hat mir erzählt, dass das Gruppensommerlager 2019 in Haslach an der Mühl wohl der wichtigste Impuls für die Umsetzung seiner Mission war. Gerade noch rechtzeitig, denn im Herbst diesen Jahres stand bereits die Wahl eines neuen Gilderats an… Wie bei den Gruppensommerlagern zuvor veranstaltete die Gilde das traditionelle Gilde Café und aufgrund der großen Zahl an Lagerteilnehmern und -teilnehmerinnen und Unterstützern und Unterstützerinnen kam er nicht umhin das Potenzial für eine lebendige, aktive Gilde vor sich zu sehen und beschloss nun rasch Nägel mit Köpfen zu machen. Interessanterweise keimte der Gedanke einer Neuaufstellung der Gilde zur gleichen Zeit auch beim Gruppenleiter der Bubengruppe, Philipp Doblhoff und Constanze Jeitler. So kam es, dass ich von Constanze noch am Lager gefragt wurde, ob ich nicht auch davon zu überzeugen wäre mich künftig für die Gilde einzusetzen. Nach einigen Gesprächen mit Wolfgang stellten wir uns schließlich im Herbst 2019 bei der Generalversammlung zur Wahl auf und wurden von den Mitgliedern neben anderen Funktionären (alle hier zu finden) als neuer Gilderat bestätigt.

Philipp und Martin vor der Gildefahne
Das Team des Gilde Cafés am Gruppensommerlager in Haslach, 2019
Jim (links) und Iain (rechts)
Jim (links) und Iain (rechts) von der Bishopton Scout Group (66th Renfrewshire Scout Group) aus Schottland

Was dann 2020 folgte ist allen vermutlich in guter Erinnerung: die Pandemie. Und so kam es mehr oder weniger zu einer Zwangspause innerhalb der Gilde, den Pfadfindergruppen und überall sonst auf der Welt. Im Hintergrund aber reiften immer mehr Ideen, wie wir die Gilde wieder intensiver aktivieren könnten. Während Constanze nicht müde wurde neue potenzielle Mitglieder anzusprechen bemühte ich mich um eine digitale Revolution (Webseite, Telegramkanäle, …) In Kooperation mit der Leitung der RaRo schaffen wir es regelmäßig Kontakt zu jenen herzustellen, die der Stufe entwachsen. Auch der Gruppentag hat sich als sehr geeignet erwiesen, um neue Mitglieder zu gewinnen.

Bisheriger Höhepunkt war mit Sicherheit unser Spätsommerlager LagerLeben bei St. Lorenzen am Wechsel mit 30 Erwachsenen und 6 Kindern. Ich habe mich ehrlich ganz besonders über die Teilnahme von Peter/Batschi und Elisabeth Müller gefreut, die als einzige VertreterInnen der „Alt-Gilde“ dabei waren.

Es gibt auch bereits erste neue Kontakte zu weiteren Pfadfinder-Gilden. So trafen Richard Kaller, ehemaliger 16B Explorerleiter, und ich nach einer Wanderung zum Otto-Kandler-Haus auf die Gilde Markersdorf St. Martin und ich bin zuversichtlich, dass wir sie spätestens nächstes Jahr erneut besuchen werden. Diesen Dezember ist eine Städtefahrt nach Budweis geplant und auch nächstes Jahr werden wir dafür sorgen, dass der Ball im Rollen bleibt. Ihr merkt, unsere Gilde nimmt wieder langsam an Fahrt auf. Es gibt neue Aktivitäten, neue Beitritte und neue Begeisterung. Und dafür bin ich jedem und jeder einzelnen, der/die dazu beigetragen hat, sehr dankbar.

Damit komme ich zum Abschluss: Nach Entstehung der Gilde, Junggilde und Alt-Rotte ist klar, dass es langfristig nicht vernünftig ist sich stets auf neue Gruppierungen einzulassen, deren Ziele – und Probleme – doch jedesmal grundlegend gleich sind. Wichtig ist es, die Distanz zwischen den Jahrgängen nicht zu groß werden zu lassen. Aktuell schaffen wir es immer besser die Brücke zu den RaRo und den Ehemaligen zu festigen. Das ist allerdings nicht alleine die Aufgabe des Gilderats. Hier möchte ich tatsächlich alle unsere Mitglieder in die Pflicht nehmen. Denn je mehr Gildinger regelmäßig durch ihre Unterstützung bei Veranstaltungen und Teilnahme bei Aktivitäten zum Aufblühen der Gilde beitragen, desto mehr Freude wird am Ende jeder einzelne bei ihr haben. Was ich mir jetzt noch wünsche ist, dass wir es schaffen auch wieder eine Brücke zu unseren älteren Gildemitgliedern errichten zu können. Denn ganz gleich wie groß unsere Altersunterschiede auch sein mögen, wir alle teilen bestimmt sehr ähnliche Erinnerungen untereinander: Lagerfeuer, Heimabende, Nachtgeländespiele, Städtefahrten, Theaterabende, Maifeste, Gruppentage oder der Pfadfindergedanke an sich haben sich schließlich in den letzten 40 Jahren kaum verändert.

Gut Pfad,
Carlo

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Unsere Pfadfinderinnengruppe 16M wird 50!

Im PfadfinderInnenjahr 2022/2023 feiert unsere Mädchengruppe ihr 50jähriges Bestehen! Ein guter Grund für ein spannendes Jahr mit vielen besonderen Veranstaltungen.

Den Auftakt feiern unsere Pfadfinderinnen mit einem Festgottesdient am Sonntag, den 11. September 2022 in der Schottenkirche. Messebeginn ist um 09:30 Uhr. Anschließend gibt es eine Gruppenfeier mit Fahnenweihe, Ehrungen und Kuchenbuffet im Schulhof des Schottengymnasiums.

Um Zu- oder Absage wird gebeten. Bitte nutzt dafür die eigens erstellte Emailadresse 50er@16m.at.

Wir hoffen auch auf ein zahlreiches erscheinen unserer Gildinger! Schließlich können sich einige von uns wohl noch gut an das 40er, 30er und andere wichtige Jubiläen erinnern.

Wir wünschen unseren Pfadfinderinnen alles Gute und freuen uns auf die nächsten 50 Jahre!

Einladung zum Festgottesdienst Pfadfinderinnengruppe 16M
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